Rechercheprojekt "Kunstlicht und Lichtkunst"
Menschen brauchen Licht, Licht fasziniert uns. Es bestimmt unseren Tagesablauf, beeinflusst unseren Biorhythmus, es kann Atmosphären gestalten, Kunstwerke formen und Räume verändern. Mit Licht werden überwiegend positive Dinge verbunden, was sich nicht zuletzt im Sprachgebrauch zeigt: Wir betrachten etwas im rechten Licht, etwas leuchtet uns ein, erhellt Dinge oder bringt Licht ins Dunkel. Solange wir nur das natürliche Licht betrachten, scheint dieser Sichtweise kaum etwas entgegen zu setzen zu sein. Geht es aber um künstliches und vor allem elektrisch erzeugtes Licht, wird mit zunehmender Beleuchtung von (öffentlichen) Räumen auch eine Schattenseite erkennabr: Denn riesige LED-Screens, hell angestrahlte Fassaden und bewegte Lichteffekte während der Nachtzeit können eine Belastung für Menschen, Tiere und Pflanzen darstellen. Wie kann man dafür bei der Konzeption und Realisierung von Lichtkunst sensibel sein?
Im Rahmen eines Recherchestipendiums des Kulturbüros Bochum setzt sich Valeska Klug mit Einflüssen von Kunstlicht auseinander. Wann wird von "Lichtverschmutzung" gesprochen, welche Auswirkungen hat Licht und wie lassen sich diese eventuell verhindern oder abschwächen, ohne auf Lichtkunst zu verzichten, die im öffentlichen Raum verortet ist oder aus Fenstern in diesen ausstrahlt? Teil der Recherche sind neben einer Lektürephase auch praktische Experimente mit Leuchtmitteln und Lichtquellen sowie Versuchsanordnungen dazu, wie das angeeignete Wissen in ästhetische Elemente übersetzt und in künstlerische Prozesse eingebunden werden kann.