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you ... me

Die Reihe you ... me umfasst drei kleinformatige interaktive Installationen, die im Rahmen einer einmonatigen Arbeitsresidenz im Schaubüdchen Bochum entwickelt wurden und im Büdchen sowie auf der Fläche davor zu sehen waren bzw. sein werden. Die Reihe spielt mit Fragen der Kontaktaufnahme, der Kommunikation, der Resonanz und Begegnung zwischen Menschen und künstlerischen Arbeiten: Auf welchen Wegen können wir Kontakt zur Welt um uns herum aufnehmen, aufeinander reagieren, aufeinander eingehen? Was kann eine Berührung auslösen, eine bekannte Stimme bedeuten, eine Stipvisite zur Folge haben? Was bewegt Kunst in mir, wenn ich sie selbst bewegen kann?

you stepping by really moves me

Früher war das Schaubüdchen ein Kiosk. Allerlei gab es hier zu kaufen, sicherlich auch essbare Schnüre in den verschiedensten Farben und Geschmacksrichtungen. Heute durchwuchern lange bunte Schnüre den Raum des Schaubüdchens. Sie winden sich über den Boden, schlängeln sich an den Schaufenstern entlang, klettern über Tisch und Stuhl, ranken hoch an Heizung, Türgriff und Geländer. Sie warten darauf, von Passant*innen in Bewegung gesetzt zu werden: Drei Fußmatten vor dem Büdchen laden dazu ein, näher zu treten und die Installation zu aktivieren. Wer den Schritt auf die Trittmatte wagt, wird am Ende Teil einer Videoinstallation, die die Füße (und Pfoten) aller zeigt, die die Raumanordnung zum Leben erweckt haben.

you talking to me always lights me up

Hinter diesem Titel verbirgt sich eine Lichtinstallation, mit der man telefonieren kann. Wer die Nummer wählt, wird direkt mit unserem 'Anrufübersetzer' verbunden: "Jemandes Stimme zu hören kann richtig gut tun, aufmuntern und eine*n zum Strahlen bringen. Und überhaupt ist sich zu sprechen ja oft auch sehr erhellend. So auch in diesem Fall." Die Nachrichten, die nach dem Signalton gesprochen werden können, werden nicht aufgezeichnet, werden nie von jemandem gehört werden. Stattdessen übersetzen wir laute und leise Töne, hohe und tiefe Stimmen über rund 250 Bimetallglühbirnen direkt in Licht und leuchten sie in die Welt hinaus. Die Matrix aus Birnchen an den Wänden reagiert auf alles, was an Geräuschen vom anderen Ende der Leitung kommt. Es blinkt unten links, es leuchtet oben rechts, die ganze Wand flackert – schön, deine Stimme zu sehen.

Eine erweiterte Version der Arbeit, die mit der Architektur des Präsentationsorts, dem historischen Bahnhof Bochum-Dahlhausen, spielt und an drei Bahnhofsschaltern drei Telefone parallel für Anrufe zur Verfügung stellt, ist vom 02.-11. September 2022 unter dem Titel "you calling me always lights me up" im Rahmen des Festivals 308/318 der Kulturlinie.Ruhr zu sehen.

you touching me makes the world disappear

Der dritte Teil der Reihe ist noch in Arbeit und wird bald am Schaubüdchen Bochum zu sehen sein.