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Grüne Magistrale – Die Welt in Pixeln sehen

Für die Besucher der ExtraSchicht 2013 rückten wir den Spielort Ruhr-Universität Bochum (RUB) näher an den Ankunftsort der meisten: Die Lichtinstallation Grüne Magistrale - Die Welt in Pixeln sehen gestaltete den gesamten Weg von der U-Bahnhaltestelle „Ruhr-Universität“ bis zum Eingang des Botanischen Gartens.  

Pflanzen im digitalen Zeitalter

Mit Pflanzen aus Licht wurde die Betonarchitektur der RUB umspielt und betont. Auf dem über einen Kilometer langen Weg begegneten dem Auge des Betrachters dabei mehr als 66.500 einzelne grüne Pixel, die für sein Auge zu Rankpflanzen verschmelzen. Die kreative Auseinandersetzung mit Mechanismen der Rezeption der Welt im digitalen Pixel ist eine Reflexion der veränderten Wahrnehmung von Farben, Formen und Dimensionen: Die Installation griff die zunehmend schwierige Unterscheidbarkeit zwischen natürlichem und künstlich erzeugtem Grün ebenso auf, wie Nähe-Distanz-Verhältnisse. Was in mehreren hundert Metern Entfernung wie eine Einheit erscheint, entpuppt sich in unmittelbarer Nähe als Kette einzelner Pixel.

Der Blickwinkel entscheidet

In unserer Lichtkunst verbanden wir diese räumlichen mit zeitlichen Aspekten. Im Hinblick auf die Distanz zwischen U-Bahn-Station und Botanischem Garten, die verstärkte Orientierung der Universität in Richtung Stadtkern, aber auch angesichts der für die Zukunft geplanten architektonischen Veränderungen an der RUB thematisierte die Installation das Zusammenwachsen des Jetzt mit dem Bald, des Nicht-mehr mit dem Noch-nicht. 
Entscheidend ist dabei nicht zuletzt die Perspektive, denn je nach Blickwinkel des Betrachters verändert sich der Anblick. So bot sich auf dem Hinweg ein anderes Bild von den digitalen, aber dennoch fassbaren Pflanzen, als auf dem Rückweg.

Ranken am Audimax 

Im Zentrum der Installation stand eine Laserprojektion auf das Audimax. Hierfür wurde ein heller Laserpunkt so abgelenkt, dass er ein Bild erzeugte. Wir wollten damit ein Phänomen thematisieren, das gegenwärtig weite Teile unserer Gesellschaft betrifft: Durch die Ablenkung von Dingen - mit facebook, twitter, in den Weiten des Internets - entsteht unser Bild von der Welt.